Das Buch mit Tier(en)

Da ich seit Vorgestern Morgen mit Glennkill durch bin wird es langsam mal Zeit, dass ich was darüber schreibe. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich gestern Nachmittag noch Besuch von einem ehemaligen Klassenkameraden hatte und heute in der Stadt zu tun hatte. Das sind aber beides nur Ausreden dafür, dass ich z.T. nicht dran gedacht habe oder in den Momenten wo ich dran gedacht habe zu faul war.

Jetzt aber zum Buch selbst: Mein erster Eindruck den ich hier bereits geschildert hatte hat sich im großen und ganzen bestätigt. Der Teil des Buches den es auszeichnet und es gut macht ist die Sprache. Die Autorin verwendet im Prinzip durchweg relativ simple, kurze Sätze, die gut zur Erzählperspektive aus Sicht der Schafe passen, aber gleichzeitig sprachlich elegante Formulierungen, die mir sehr zugesagt haben.

Im Kontrast dazu hat mich die eigentliche Geschichte auch zum Ende hin nicht wirklich überzeugt. Ich werde hier nicht spoilern also können auch diejenigen, die vorhaben das Buch noch zu lesen dieser Tätigkeit an dieser Stelle beruhigt weiter nachgehen. Gegen Ende verhalten sich die Schafe zunehmend unglaubwürdig und menschenähnlich und das Ende ist für meinen Geschmack etwas abrupt und zu sehr „Friede, Freude, Eierkuchen“ was dem Leseerlebnis allerdings keinen Abbruch tut.

Da man Texte, reden und ähnliches wo sicherlich auch Blogposts drunter fallen mit etwas positivem Enden soll (aber nicht nur deswegen, ich hätte das auch sonst noch erwähnt) möchte ich noch auf die Schafe eingehen. Diese sind etwa nach jeweils passenden berühmten Charakteren aus der Literatur benannt. So heißt etwa das einzige komplett schwarze Schaf nach dunkelhäutigen und gleichnamigen Protagonisten aus Shakespeare’s „Othello“, „Miss Maple“ ist das klügste Schaf welches auch die Ermittlungen leitet etc. Die Namen sind aber bei weitem nicht das einzige was die Schafe auszeichnet. Besonders hervorzuheben sind meiner Meinung nach auch die Situationen in denen die Schafe versuchen sich Gegenstände, Wörter oder auch Verhaltensweisen der Menschen zu erklären und dabei auf klischeeartig naive Weise vorgehen. Da es halt Schafe sind versuchen sie oftmals das ganze auf das Weiden, Essen oder andere schaftypische Aktivitäten beziehen was entsprechend wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun hat aber dafür umso mehr den Leser bzw. die Leserin belustigt.

Alles in allem kann ich dieses Buch fast durchweg empfehlen. Lediglich diejenigen, die viel Wert auf auf eine ausgeklügelte Geschichte legen und sich nicht so sehr für Sprache begeistern sollten sich vielleicht eine andere Lektüre vornehmen. In meiner persönlichen Rangliste der Kategorie „Buch mit sprechendem Tier“ ist es jedenfalls ziemlich weit vorne mit dabei.

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